Wann haben Sie zuletzt Ihre Dias angeschaut? Familien- und Urlaubsfotos schlummern zu tausenden in Magazinen. Wahre Schätze finden aber im Digitalzeitalter nicht den Weg in soziale Netzwerke oder auch nur in ein Fotobuch. Erst die Umwandlung in eine Datei eröffnet die vielfältigen Möglichkeiten von Digitalfotos.
Nicht zu lange warten
Bereits nach 15 bis 20 Jahren verändert sich die Chemie in einem Diapositiv. Verblassen der Farben und Farbstiche sind die Folge. Bei unsachgemäßer Lagerung kann dieser Prozess auch wesentlich früher beginnen und schneller voranschreiten. Je schneller Sie Ihre Dias digitalisieren lassen, desto geringer fällt der Nachbearbeitungsaufwand für das Restaurieren von Farben aus. Aber auch wenn Sie bereits sichtbare Schäden feststellen, ist es nicht zu spät. Mit der Datei lässt sich eine Menge machen, und das Ergebnis kann durchaus besser sein als das Original.
Der Verwendungszweck bestimmt die Methode
Möchten Sie Ihre Dias für die Nachwelt erhalten, großformatige Belichtungen anfertigen lassen, ein Fotobuch erstellen oder einfach nur ein paar nette Bilder für Ihr Facebook-Profil verwenden? Danach – und nach Ihrem Budget – entscheiden Sie, welches Verfahren zur Digitalisierung am besten geeignet ist. Kommt es auf höchste Qualität an, führt am Fotodienstleister kein Weg vorbei. Gleiches gilt, wenn Sie eine Vielzahl von Dias zu verarbeiten haben und nicht Ihre ganze Freizeit in dieses Projekt stecken möchten. Professionelle Scanner digitalisieren Dias schnell, in hoher Auflösung und mit zahlreichen automatischen Korrekturen wie zum Beispiel Staubentfernung. Sie kosten dafür aber mehrere tausend Euro und kommen daher meist nur in bei professionellen Dienstleistern, die sich auf Digitalisierung spezialisiert haben, zum Einsatz. Um einen Eindruck von der Qualität zu bekommen, vereinbaren Sie wenn möglich einige kostenlose Probescans. Vor einem Großauftrag sollte das kein Problem sein. Entscheiden Sie sich für eine Auflösung und Nachbearbeitung, die Sie wirklich benötigen. Die Preisunterschiede sind gewaltig. Einfache Scans sind für wenige Cent zu haben, für Top-Qualität verlangen einzelne Anbieter mehr als zwei Euro pro Dia.
Digitalisierung in Eigenarbeit
Möchten Sie immer mal wieder einzelne Dias in mittlerer Qualität scannen, lohnt die Anschaffung eines einfachen Diascanners. Es sollte sich um einen speziellen Scanner für Durchlicht-Vorlagen, also Dias und Negative, handeln. Auflicht-Scanner für gedruckte Seiten und Fotos sind auch mit Durchlicht-Einheit meist nicht geeignet, weil sie angesichts der winzigen Vorlage zu niedrig auflösen. Alternativ können Sie auch einfach die Dias abfotografieren. Dafür gibt es spezielle Objektive zur Verwendung mit einer Spiegelreflexkamera. Oder Sie projizieren die Dias auf eine weiße Wand oder Leinwand und richten die Kamera per Stativ exakt darauf aus. Das Digitalisieren geht mit dieser Methode sehr schnell, die Qualität hängt aber extrem von einer wirklich glatten, nicht körnigen Projektionsfläche ab.
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