Die Appstores quellen über von kostenlosen Apps, und selbst wenn der Nutzer dafür bezahlen muss, geht es oft nur um Centbeträge oder wenige Euro. Wie soll der Hobby-Programmierer oder Erfinder der App hier Geld verdienen? Es gibt verschiedene Strategie, um die eigene App zu monetarisieren. Eine Lizenzgebühr für die App selbst ist nur ein Modell, und nicht unbedingt das beste.
Kostenpflichtige App oder Freemium
Der Nachteil eines kostenpflichtigen Angebots (Paid App) ist die im Vergleich zum Gratis-Download hohe Einstiegshürde. Interessenten werden überlegen, ob sie Geld ausgeben für die Katze im Sack – vermutlich ist die App nicht einzigartig, sondern es gibt vergleichbare Angebote kostenfrei. Um bei Paid Apps auf attraktive Download-Zahlen zu kommen, müssen Funktionalität und Appdesign überzeugen, sodass Nutzer die App positiv bewerten und damit weitere Downloads wahrscheinlicher machen.
Eine Alternative zur Paid App ist ein Freemium-Konzept, ein Kunstwort aus free und Premium. Die Basisversion der App ist kostenlos, aber entweder zeitlich auf eine Testphase limitiert oder im Funktionsumfang beschränkt. Achten Sie schon bei der Programmierung darauf, dass die Inhalte hinter der Paywall auch wirklich attraktiv genug sind, um Nutzer zum Upgrade auf die Premium-Variante zu bewegen. Um die Bezahlschranke etwas weicher zu gestalten und einen Test der Premium-Funktionen zu erlauben, können Sie diese auch für eine beschränkte Zahl von Gratis-Nutzungen freigeben. Häufigeres Nutzen kann zum Beispiel per In-App-Käufe bezahlt werden.
Sind Sie von Ihrer App überzeugt und haben eine treue Community hinter sich, seien Sie mutig und setzen auf Spenden oder einen Kaufpreis nach eigenem Ermessen. Letzteres Modell der App-Monetarisierung lässt sich auch mit einem Mindestpreis verbinden, der dann allerdings wieder die Hemmschwelle erhöht und dazu führen dürfte, dass viele Nutzer wirklich nur diesen Preis bezahlen werden.
Werbefinanzierte Apps
Häufig besteht der Unterschied zwischen einer Gratis-App und der Bezahlversion darin, dass die Paid App auf Werbung verzichtet. Werbeeinblendungen sind also ein Mittel, um auch Gratis-Apps zu monetarisieren. App-Werbung ist zwar ein Milliardenmarkt, aber aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer fallen für jeden einzelnen nur winzige Krümel vom großen Kuchen ab. Trotzdem lohnt der Versuch. Ad-Blocker sind auf Smartphones weit weniger verbreitet als auf Desktop-Rechnern.
Um mit Werbung Geld zu verdienen, muss man sich in einem Werbenetzwerk registrieren. Am bekanntesten ist sicher das Google Ad Network, es gibt aber auch Alternativen wie media.net, InMobi oder – mit Schwerpunkt Spiele-Apps – ChartBoost. Über die Netzwerke werden Werbekunden für die App akquiriert.
Unter anderem wegen der fehlenden Werbeblocker werden bei Apps höhere Klick-Raten erzielt als bei Werbung auf Internetseiten für Desktop-Browser. Im Schnitt sind es rund 1,5 %. Das ist wichtig, denn vergütet wird der App-Entwickler oft nach einem Pay-per-Click-Modell (aus Sicht des Werbetreibenden meist als CPC = Cost per Click bezeichnet). Attraktiver aus Entwickler-Sicht kann CPM (Cost per Mille) sein, also eine Bezahlung pro tausend Anzeigen der Werbung. Bei einer CPM-Vergütung kommt es also nicht auf die Klickrate an. Hier gilt es abzuwägen – bei gut passender Werbung mit überdurchschnittlicher Klickrate sollten Sie sich für CPC oder CPA (Cost per Action) entscheiden.
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