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SEO-Tools im Visier von Google

Mittwoch, Dezember 19, 2012
SEO-Tools im Visier von Google

Google ist noch nie sonderlich gut auf die Zunft der Suchmaschinenoptimierer zu sprechen gewesen. Das ist so, weil diese regelmäßig versuchen, den Suchalgorithmus von Google zu überlisten, um die Seiten ihrer Auftraggeber möglichst weit oben in den Suchergebnissen platziert zu sehen. Viele SEO-Maßnahmen werden mit Hilfe von Werkzeugen erforscht, welche direkte Zugriff auf die Schnittstelle von Google vornehmen. Das will Google nun künftig wohl unterbinden.

Die verursachten Kosten durch die Tools

Zu den bekannteren Werkzeugen gehören die von Sistrix, von Searchmetrics und von SEOlytics. Deren Funktionsweise ist einfach erklärt: Durch massive Abfragen in den Suchergebnissen von Google werden die Listen in Datenbanken gespeichert und anhand dieser Daten wird eine Strategie aufgebaut, welche Änderungen beispielsweise auf betreffenden Webseiten vorgenommen werden müssen, um deutlich besser zu punkten und um zu den Erstplatzierten zu gehören.

Andere Suchmaschinenanbieter wie Microsoft mit der Suchmaschine Bing lassen sich diese Zugriffe bezahlen. Immerhin werden massiv Ressourcen für die Abfragen genutzt und bei einer Abfrage von Keywords in einer siebenstelligen Größenordnung fallen auch Kosten in Millionenhöhe für die Suchmaschinenoptimierer an. Bei Google sind solch massive Zugriffe in den Nutzungsbedingungen ausdrücklich untersagt. Die bisherige Praxis verstößt damit bewusst gegen die Nutzungsbedingungen von Google.

Der Schaden für Google

Neben den hohen Kosten, die die missbräuchlichen Abfragen hervorrufen, wird auch die Geschäftsgrundlage von Google gefährdet. Denn die Nutzer von Google versprechen sich die Präsentation qualitativ möglichst gute Suchergebnisse. Automatisierte Abfragen werden bislang offiziell aber nicht von menschlichen Abfragen unterschieden und damit gerät auch Googles Datenbasis in die Schieflage. Die automatisieren Suchabfragen verfälschen folglich die Statistiken und der Algorithmus von Google wird ungenauer.

Die SEO-Werkzeuge dürften Google außerdem ein Dorn im Auge sein, weil der hauseigene Dienst von Webmastern reger genutzt werden sollte. Für viele SEO-Experten ist dessen Funktionalität allerdings noch ausbaufähig. Die Abhängigkeit von Google wäre so noch viel größer für sie. In der Vergangenheit wurden schon kostenlose Dienste von Google plötzlich kostenpflichtig oder sie wurden gänzlich eingestellt.

Was dann passieren wird

2013 soll nun angeblich von Google gegen diese nicht autorisierte Massennutzung durch die Suchmaschinenoptimierer vorgegangen werden. Im günstigsten Fall werden die Anbieter der SEO-Werkzeuge lediglich darum gebeten, ihre Massenabfragen und damit verbundene Dienste einzustellen. Geht Google allerdings juristisch gegen die Unternehmen vor, wird von nicht unbeträchtlichen Schadenersatzforderungen gesprochen. Für viele würde sich ein solches Geschäftsmodell nicht rechnen und je nach Höhe der Forderungen müssten manche Suchmaschinenoptimierer ihre Dienste gänzlich einstellen und Insolvenz anmelden.

Abzuwarten bleibt, ob beide Seiten aufeinander zugehen oder ob die Positionen so verhärtet bleiben, dass der Gang vor Gericht nicht vermieden werden kann. Warum Google diese Praxis bisher noch nicht unterbunden hatte, bietet ebenfalls viel Spielraum für Spekulationen. Mit den entsprechenden Mitteln sollte Google allerdings relativ schnell herausfinden können, woher Massenabfragen stammen.

Hoffnung bleibt für den Endnutzer der Suchmaschine, der damit weiter gute Inhalte an erster Stelle angeboten werden, so wie es Google eigentlich vorsieht. Möglicherweise wird negative Presse von Google gemieden und man einigt sich gütlich. Oder es werden Maßnahmen, die automatisierte Abfragen erschweren oder ganz unmöglich machen. Mit Captcha-Abfragen und ähnlichen Hindernissen könnte das möglicherweise gelingen. Das neue Jahr wird spannend für die Suchmaschinenoptimierer und die Netzwelt.