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Neue Optik für das Auto: Die Autofolierung

Samstag, Juli 17, 2021
Neue Optik für das Auto: Die Autofolierung

Würden Sie einen Privatwagen in attraktivem Taxi-beige fahren? Oder ein gebrauchtes Polizeifahrzeug im Originaldesign? Letzteres wäre sicher mal lustig, ist aber verboten. Damit Taxis und Streifenwagen trotzdem später noch Käufer finden, werden sie oft nicht lackiert, sondern mit Folie in den typischen Farben überzogen. Es gibt aber noch viele andere Gründe, die für das Folieren sprechen. Vielleicht wird die gewünschte Farbe vom Hersteller nicht oder nur für einen unattraktiven Aufpreis angeboten. Oder der perfekte Gebrauchtwagen ist gefunden, nur Farbe oder Lackzustand passen nicht. Oder es ist einfach ein besserer Schutz gegen Steinschlag gewünscht, um den Fahrzeugwert zu erhalten.

Dipping oder Wrapping

Während man das Besprühen des Autos mit einer lackähnlichen Substanz (Sprühfolie) als Car Dipping bezeichnet, läuft klassisches Folieren auch unter dem Begriff Car Wrapping. Dabei kann das gesamte Fahrzeug „verpackt“ werden oder nur Teile:

  • Bei der Vollfolierung – zum Beispiel das oben erwähnte Beispiel Taxi – werden alle äußerlich sichtbaren Teile und oft auch innenliegende Teile der Türen und des Einstiegs foliert. Manche Anbieter haben sogar einen Konfigurator, in dem man sich vor Auftragserteilung ein Bild des neuen Designs machen und die Kosten für die Autofolierung errechnen kann.
  • Teilfolierung, bei der nur einzelne Bauteile beklebt werden, kann sehr unterschiedliche Zwecke haben. Entweder geht es um die Optik zum Beispiel von Dach, Motorhaube oder Felgen, oder an bestimmten stellen sollen Firmenlogos oder Sticker sichtbar sein. Bei Polizeiautos sind beispielsweise die blauen und reflektierenden Elemente als Teilfolierung auf silbernem Lack aufgebracht. Auch eine Lackschutzfolierung wird in der Regel als Teilfolierung ausgeführt. Über die Front und über den Bereich der Motorhaube wird eine dicke, aber transparente Folie geklebt, die den darunter liegenden Lack vor Steinschlägen schützt. Das kann man sich vorstellen wie eine Schutzfolie auf dem Display des Smartphones.
  • Besonders beliebt ist auch der Ersatz einer Privacy-Verglasung durch das Folieren der hinteren Scheiben. Damit erreicht man Sicht- und Sonnenschutz zugleich. Spezialisierte Anbieter gibt es bundesweit. Möchten Sie Scheiben tönen in Aschaffenburg, müssen Sie dafür nicht nach Hamburg oder München fahren, sondern können das regional erledigen lassen und nach Vereinbarung sogar auf die Fertigstellung warten.

Rechtliche Rahmenbedingungen beachten

In allen Fällen sind gesetzliche Anforderungen zu beachten. Die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs darf nicht beeinträchtigt sein. Chrom- oder Spiegelfolien sind deswegen verboten, ebenso stark reflektierende Neon- oder Signalfarben (sie gelten als Beleuchtungseinrichtungen). Eine Beschriftung, die zu einer Verwechslung mit hoheitlich eingesetzten Fahrzeugen (Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt …) führen kann, ist ebenso tabu wie Staatswappen, markenrechtlich geschützte Logos (solange der Fahrzeughalter nicht selbst Inhaber der Rechte ist) und natürlich verfassungsfeindliche Symbole wie ein Hakenkreuz. Bestimmte Bauteile dürfen nicht foliert werden zum Beispiel Scheinwerfer, Rückleuchten und amtliche Kennzeichen. Bei der Scheibentönung ist zu beachten, dass die Folien eine Bauartgenehmigung brauchen. Diese Bauartgenehmigung muss auch mitgeführt und bei einer Kontrolle vorgewiesen werden können, ansonsten droht ein Verwarnungsgeld.

Bild: Bigstockphoto.com / Nomad Soul